Das Heizen mit Holzpellets erfreut sich immer wachsender Beliebtheit. Pelletheizungen sind Festbrennstoffanlagen, die „eigentlich“ ohne großen Aufwand und „nahezu störungsfrei“ funktionieren. Wäre da nicht das leidige Problem mit den richtigen Ofeneinstellungen und den Reststoffen, die bei der Verbrennung entstehen. Auch wir bekommen immer wieder Anrufe von Kunden, die sich mit Verpuffungen, Asche und Schlacke herumärgern und uns um Rat bitten.
Als Grund für die Bildung von übermäßiger Asche und Schlacke oder bei Verpuffungen in Holzpelletöfen werden uns meist die Holzpellets als Ursache genannt. Die richtige und optimale Verbrennung der Holzpellets in der Holzpelletheizung hängen jedoch von mehreren Faktoren ab.
Um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten, hilft es den Restsauerstoff bei dem Verbrennungsprozess von einem qualifizierten Heizungsmonteur überprüfen zu lassen. Dieser sollte im Idealfall bei ca. 10 % liegen.
Liegt der Wert darunter, können die Holzpellets nicht richtig verbrennen. Das Ergebnis ist eine erhöhte Menge an Asche, sowie Schlacke in der Brennerschale. Es kann dadurch auch zu Verpuffungen führen, die den Ofen oder das Abgassystem beschädigen können. Ein weiterer negativer Effekt ist, dass sich der Wirkungsgrad der Pelletheizung verschlechtert. Der hohe Heizwert der Holzpellets kann nicht effektiv genutzt werden und die Brenndauer des Pelletofens verlängert sich. Die Heizungsanlage wird dadurch unnötig belastet und verschleißt schneller.
Es kann mehrere Gründe für einen zu geringen Restsauerstoff geben:
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Der Zug des Schornsteins ist zu gering
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Der Schornstein und die Abgasrohre müssen gereinigt werden
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Die Luftansausgung ist verdreckt oder falsch eingestellt
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Der Ofen ist nicht ausreichend gereinigt
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Die Parameter des Ofens sind nicht richtig eingestellt (eine Anpassung bzw. Wartung sollte mindestens 1x im Jahr oder nach dem Wechsel der Pelletsorte erfolgen)
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Es handelt sich um die falschen Pellets (Verwendung von Holzpellets mit DIN Plus oder besser EN Plus Zulassung)
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Es wird eine andere Pelletsorte (andere Zusammensetzung verwendet)
Einige Beispiele und die Lösungen unserer Kunden:
Beispiel 1:
Ein Kunde hat uns angerufen und sich über Verpuffungen bei seiner Pelletheizung beklagt. Bisher verwendete er Markenpellets aus dem Baumarkt und wollte nun zu unsere etwas günstigeren Olimp Holzpellets wechseln. Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass die Pellets DINplus und ENplusA1 zertifiziert sind und gebeten die Verbrennung zu beobachten. Anhand des Flammbildes im Brennraum kann man Rückschlüsse auf die falsch gesetzten Parameter schließen. In diesem Beispiel war es so, dass der Ofen noch auf die alte Pelletsorte „eingestellt“ war und viel zu viel Pellets nachgefördert hat. Das Feuer wurde immer wieder von den herunterfallenden Pellets „erstickt“. Nach der Verringerung der Materialzufuhr ist die Verbrennung nun optimal eingestellt. Der Kunde freut sich nun über einen störungsfreien Heizungsbetrieb und geringere Heizkosten.
Beispiel 2:
Ein Kunden hatte jeden Tag extreme Verschlankung in der Brennerschale, so dass eine tägliche Reinigung notwendig war um einen Ausfall der Heizung zu verhindern. Nachdem der Heizungsmonteur bei der Abgasmessung einen Restsauerstoff von nahezu 0% festgestellt hatte, wurde die Luftzufuhr entsprechend der Pelletsorte angepasst und auf einen Restsauerstoffwert zwischen 8 und 10% eingestellt. Der Heizungsbetrieb funktioniert wieder störungsfrei bei einer wöchentlichen Reinigung der Brennerschale.
Beispiel 3:
In diesem Beispiel klagte ein Kunde über einen sehr hohen Ascheanfall, so dass schon nach 3-5 Tagen der Aschenbehälter randvoll war. Auch war die Asche nicht fein, sondern eher krümelig. In der Asche lagen auch verkohlte Pellets die teilweise noch geglüht haben. Nachdem wir dem Kunden empfohlen haben, die Parameter der Heizung durch einen Heizungsmonteur überprüfen zu lassen, konnte der Fehler sehr schnell behoben werden. Auch in diesem Fall war bei der Verbrennung viel zu wenig Sauerstoff vorhanden. Eine fachmännische Optimierung des Pelletofens führte zu dem gewünschten Ergebnis.
Alles in allem ist die Konfiguration durch einen autorisierten Fachmann auf jeden Fall sinnvoll, nicht nur um eine Schlackebildung und Berge an Asche zu verhindern, sondern auch um eine Optimierung der Verbrennung und des Wirkungsgrads zu erzielen. Das spart Holzpellets und schont die Holzpelletheizung, außerdem beugt es der Versottung des Schornsteins vor.
Bei einer unvollständigen Verbrennung der Holzpellets durch eine falsche Einstellung des Ofens oder der Holzpelletheizung können durch Verschwelung schädliche Emissionen, wie Teer und Ruß entstehen. Diese Bestandteile verursachen in Verbindung mit dem im Rauchgas enthaltenen Wasserdampf beim Abkühlen im Schornstein ein klebriges Kondensat, das sich im Ofenrohr anheftet. Das führt zur Verspottung des Schornsteins und im schlimmsten Fall zum Verschluss des Rohres.
Kleiner Tipp vom Heizungsbauer:
Achten Sie darauf, dass die im Brennraum anhaftende Asche ( an den Wänden, Ofentür, etc.) immer weiß ist. Dann verbrennen die Pellets mit ausreichend hohen Temperaturen und es entsteht kein Ruß.
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