Holzpellets als Brennstoff: höchste Qualität durch Zertifizierungen

Holzpellets haben sich seit vielen Jahrzehnten als Brennstoff bewährt und erfreuen sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Längst bestimmen internationale Richtlinien über die Herstellung der Pellets, um für den Verbraucher eine gleichbleibende Qualität zu sichern. Die europaweit gültige EU-Norm 14961-2 legt fest, welchen Anforderungen die Holzpellets genügen müssen, wozu neben den verarbeiteten Rohstoffen auch Größe, Durchmesser und Heizwert des Brennstoffs zählen. Die Zertifikate ENplus A1 und DINplus erleichtern es dem Verbraucher, Pellets von höchster Qualität zu erwerben.

Wie werden Holzpellets hergestellt?

Holzpellets werden nach dem EU-Standard aus Holzabfällen der Holzproduktion in Form von Sägespänen und Hobelspänen hergestellt. Auch Rundholz von geringerer Qualität, das sich nicht als Brennholz eignet, und Schadholz aus Sturmschäden kann bei der Produktion weiterverwertet werden. Totholz wird ordnungsgemäß nicht verwendet, da es im Wald einen wichtigen Faktor als Lebensraum einnimmt.

In der Pelletieranlage werden die Holzreste zu Pellets weiterverarbeitet. Dazu ist zunächst nötig, das Material zu trocknen. Die Rohstoffe können erst genutzt werden, wenn der Feuchtigkeitsgehalt im Holz von rund 50 Prozent auf gut 8 Prozent reduziert ist. Danach werden die Holzreste gereinigt und maschinell zu etwa gleich großen Stücken geschnitten. In der Pelletiermaschine wird das Material bei hohem Druck durch eine Ringmatrize zu zylinderförmigen Stäbchen gepresst. Für eine Tonne Holzpellets werden dabei etwa 6 bis 8 Kubikmeter Späne verarbeitet. Nach dem Pressen werden die Holzpellets auf die gleiche Länge gekürzt und getrocknet.

Wie werden Holzpellets ohne Bindemittel zusammengehalten?

Bei der Herstellung der Holzpellets werden keinerlei chemische Bindemittel eingesetzt. Stattdessen hält das natürlich im Holz enthaltene Lignin die Pellets zusammen. Durch den Druck in der Presse wird das Material erwärmt, das Lignin verflüssigt sich und wird so klebefähig. Es umhüllt die Zellulosefasern im Holz und bindet die Späne zusammen. Dadurch bleiben die Pellets in ihrer Form stabil. Auch die glänzende Oberfläche der Pellets ist auf das Lignin zurückzuführen.

Unter Umständen können während der Produktion als weitere natürliche Bindemittel noch Stärke oder Melasse zugefügt werden, die in einem Anteil von 0,2 bis 2 Prozent erlaubt sind. Normalerweise beschränkt sich der Zusatz allerdings auf 0,5 Prozent. Die zusätzlichen Bindemittel gewährleisten, dass der Abrieb der Pellets beim Transport auf ein Minimum reduziert wird.

Anforderungen an Holzpellets: Was bedeuten die ENplus- und DINplus-Zertifikate?

Seit 2010 gilt eine europaweit gültige Norm für Holzpellets, um deren Qualität für den Verbraucher transparent zu machen. Neben dem Mindestheizwert und der Beschaffenheit der Pellets legt die Norm auch fest, wie hoch der Schadstoffgehalt sein darf. Zwei Zertifikate weisen in Deutschland die Qualität des Heizstoffs aus: das ENplus-Zertifikat und das DINplus-Zertifikat. Dahinter steht die EU-Norm 14961-2.

ENplus-Zertifikat:

Das Zertifikat wurde 2010 eingeführt. Die Anforderungen an die Holzpellets werden in verschiedenen Eigenschaften überprüft: Produktion der Pellets, Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Logistik, Zwischenlagerung und schließlich die Auslieferung an den Verbraucher. Dabei wird der gesamte Produktionsprozess überwacht, sodass über die auf der Verpackung angegebene Identifikationsnummer schadhafte Pellets bis zum Hersteller zurückverfolgt werden können. Die Zertifizierung unterscheidet in drei Güteklassen:

  • ENplus A1: für den privaten Verbraucher, höchste Güteklasse
  • ENplus A2: für den privaten Verbraucher
  • ENplus B: geringere Qualität, für industrielle Verbrennung

DINplus-Zertifikat:

Das Zertifikat geht zurück auf die ursprüngliche deutsche Zertifizierung für Pellets und wurde an die neue EU-Norm angepasst. Die Zertifizierung umfasst nur eine Güteklasse, die in ihren Merkmalen mit ENplus A1 vergleichbar ist. Die Prüfstelle DIN CERTCO sichert die Qualität durch regelmäßige Überprüfungen, was eine gleichbleibend hohe Produktqualität bedeutet. Das DINplus-Gütesiegel beinhaltet verschiedene Anforderungen an die Pellets:

  • Herstellung aus Stammholz oder chemisch unbehandelte Holzrückstände
  • Keine Verunreinigung oder Fremdstoffe wie Leim, Schmierfett und Additive aus der Holzproduktion
  • Überprüfung des Heizwerts in anerkannten Prüflaboren (Wassergehalt, Schüttdichte)

Kriterium

ENplus A1

DINplus

Durchmesser (d)

5 bis 9 mm

4 bis 10 mm

Länge

3,15 bis 40 mm

< 5xd mm

Heizwert

> 4,5 kWh/kg

> 5,0 kWh/kg

Abrieb

< 2,5 %

< 2,3 %

Wassergehalt

< 10 %

< 10 %

Aschegehalt

< 0,7 %

< 0,5 %

Schwefelgehalt

< 0,03 %

< 0,04 %

Chlorgehalt

< 0,02 %

< 0,02 %

Stickstoffgehalt

< 0,3 %

< 0,3 %

 

Wie lange kann ich Holzpellets lagern?

Holzpellets an sich können Sie nahezu unbegrenzt lagern, da die Materialien kein Verfallsdatum haben. Solange der Brennstoff optimal vor Feuchtigkeit, Schimmel und Schädlingen geschützt ist, ist er über Jahre hinweg haltbar. Wenn Sie Holzpellets als Sackware kaufen, ist die Lagerung besonders unproblematisch. Wählen Sie dazu einfach einen vor Feuchtigkeit geschützten Lagerort aus. Hierfür empfiehlt sich besonders ein eigener, trockener Kellerraum in der Nähe des Heizkessels, um den Transport zu vereinfachen. Bei den richtigen Lagerbedingungen können Sie problemlos für die gesamte Heizperiode vorsorgen und sich nur einmal Pellets liefern lassen. Um auf einen unvorhergesehen langen Winter vorbereitet zu sein, können Sie daher einfach zusätzliche Holzpellets lagern.

Warum sind Holzpellets CO2-neutral?

Holzpellets zählen zu den klimaneutralen Heizstoffen, da sie aus Biomasse gewonnen werden. Die Pellets werden aus Abfällen der Holzindustrie hergestellt und bestehen daher aus nachwachsenden Rohstoffen. Bei der Verbrennung sollten idealerweise nur Kohlendioxid, Asche und Wasser entstehen. Allerdings enthält Holz immer einen geringen Anteil an Stickstoff, Schwefel und Chlor, der – ebenso wie eine gewisse Menge an Staub – bei der Verbrennung freigesetzt wird. Auch bei der Herstellung und dem Transport bilden sich CO2-Emissionen. Gegenüber der Heizung mit konventionellen Stoffen wie Erdgas oder Heizöl fällt die Energiebilanz der Pellets jedoch deutlich niedriger aus und wird vom Umweltbundesamt in Verbindung mit einem Staubabscheider empfohlen. Generell sind natürliche Brennstoffe, die in Kaminöfen verwendet werden dürfen, wie Brennholz und Holzbriketts besser für die Umwelt als Erdgas und Heizöl.

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